Reisen in grossen Höhen erlauben oftmals einmalige Erlebnisse. Der Höhe soll aber immer mit Respekt begegnet werden. In zunehmender Höhe nimmt der Sauerstoffpartialdruck ab (der Sauerstoffgehalt der Luft bleibt gleich), unser Körper kann darum weniger Sauerstoff aufnehmen und es besteht die Möglichkeit, an der Höhenkrankheit zu erkranken.
Höhenkrankheit
Die ersten Symptome können Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit, schlechter Schlaf, Appetitlosigkeit etc. sein. Bei Ankunft in grösseren Höhen (ab 3000 Meter) können diese Symptome vorübergehend auftreten, sie verschwinden aber in der Regel nach 1 bis 2 Tagen.
Das Auftreten von Höhenkrankheits-Symptomen hat weniger mit dem Alter oder der persönlichen Fitness zu tun, sondern sehr viel mit der Geschwindigkeit des Anstieges in grosse Höhen und dem eigenen Verhalten. Unsere Programme werden sehr sorgfältig zusammengestellt, um eine problemlose Akklimatisation zu ermöglichen. Aber auch so ist es möglich, dass Reiseteilnehmer in seltenen Fällen so stark höhenkrank werden, dass eventuell die Reise sogar abgebrochen werden muss. Klären Sie mit Ihrer Reiseversicherung ab, ob Evakuationen und ähnliches wegen Höhenbeschwerden gedeckt sind. Personen, welche in der Vergangenheit schon ernsthafte Höhenprobleme hatten oder an Beschwerden leiden, welche die Akklimatisation erschweren (wie z.B. Angina Pectoris, Herz- und Lungenkrankheiten, Epilepsie etc.), haben eventuell ein erhöhtes Risiko. Falls Sie unsicher sind, dann klären Sie dies unbedingt mit Ihrem Arzt ab. Sie erhalten von uns eine Liste mit spezialisierten Höhenmedizinern, welche Vorsorgeuntersuchungen anbieten.
Richtiges Verhalten
Im Sinne einer optimalen Höhenanpassung planen wir alle unsere Reisen sehr sorgfältig. Ihr Verhalten während der ersten Tage in grossen Höhen (ab 3000 Meter) ist oftmals entscheidend. Ruhen Sie sich aus und unterlassen Sie alle unnötigen Anstrengungen während der ersten Tage, auch wenn Sie sich bereits fit fühlen. Sorgen Sie für einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt. Alkohol ist für die Akklimatisation sicher nicht förderlich und wir empfehlen Ihnen deshalb, während den ersten Tagen Ihrer Reise auf Alkohol zu verzichten.
Während dem Trekking: Gehen Sie langsam. Gerade sportliche Leute machen häufig den Fehler, zu schnell zu gehen. Beim Aufstieg auf den Kilimanjaro werden Sie viele Male «Pole, pole» hören. Dies bedeutet «Langsam, langsam» und sollten Sie sich zu Herzen nehmen. Speziell am Gipfeltag lohnt es sich, bewusst ein gemütliches Tempo anzuschlagen.
Langsamer Anstieg in die Höhe und richtiges Verhalten sind die beste Akklimatisation. Achtung, die Höhenkrankheit kann oftmals zeitverzögert auftreten (bis 24 Stunden oder mehr). Dass sich jemand nicht akklimatisieren kann und die Reise abbrechen muss, ist selten.
Wichtig: Ziehen Sie sich genügend warm an (auch im Flugzeug), um einer Erkältung vorzubeugen. Erkältungen können eine Akklimatisation in grossen Höhen sehr erschweren.
Medikamentöse Prophylaxe
Diese wird von vielen Höhenspezialisten nur empfohlen, wenn eine natürliche Akklimatisation nicht möglich ist, z.B. bei schnellen Rettungseinsätzen in grossen Höhen, unvernünftig schnellem Aufstiegstempo (in 5 Tagen auf den Kilimanjaro oder ähnlich) oder bei höhensensiblen Menschen oder solchen mit gesundheitlichen Problemen, welche eine Akklimatisation erschweren können. Geeignete Mittel dazu sind Diamox oder ähnlich.
Unsere Reisen sind so geplant, dass eine medikamentöse Prophylaxe im Normalfall nicht nötig ist. Falls Sie aber Diamox oder ähnliches zur Prophylaxe einnehmen möchten, dann besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt und informieren Sie uns oder die Reiseleitung.
Bei kurzen Routen wie der Marangu-Route (Cola-Route) wird teils Diamox zur Prophylaxe genommen, speziell wenn man in möglichst kurzer Zeit auf den Gipfel will. Die bessere Variante ist die Wahl einer längeren Route, welche dem Körper mehr Zeit für die Akklimatisation gewährt.
Schlafprobleme und -Apnoe, Schlafmittel
Vor allem in der Akklimatisationsphase kommen Schlafprobleme immer wieder vor wie Einschlafstörungen oder häufiges Erwachen. In der Höhe kann auch Schlafapnoe (Atemaussetzer) vermehrt vorkommen, dies kann für den Betroffenen sehr erschreckend sein. Diese höhentypischen Phänomene sind für sich allein kein Zeichen von Höhenkrankheit. Die Symptome können auch im akklimatisierten Zustand während des gesamten Höhenaufenthaltes bestehen bleiben. Oftmals hilft es, den Oberkörper ein bisschen höher zu lagern.
Schlafmittel können bei Personen mit Schlafproblemen Sinn machen, aber Achtung: Viele Schlafmittel sind atemdepressiv und in grossen Höhen nicht oder nur bedingt geeignet. Falls Sie Schlafmittel mitnehmen, dann besprechen Sie dies unbedingt mit Ihrem Arzt.
Krankheiten und regelmässige Medikamenteneinnahme
Informieren Sie uns unbedingt, falls Sie chronische Erkrankungen oder Leiden haben, welche für die Reise von Bedeutung sein könnten. Informieren Sie uns bitte auch, falls Sie regelmässig Medikamente einnehmen. Nicht alle Medikamente sind «höhenverträglich» (z.B. viele Schlafmittel, Hustenmittel und andere) und «reisetauglich». Besprechen Sie dies vorgängig mit Ihrem Arzt.
Therapie der Höhenkrankheit,
Bei einer andauernden milden Form von Höhenkrankheit (leichter, aber andauernder Kopfschmerz, leichte Schlafstörungen etc.) sollte, falls möglich, ein Ruhetag ohne Aufstieg eingeschaltet werden. Meist erholen sich so die Betroffenen vollständig und können die Tour fortsetzen. In einem solchen Fall können Kopfschmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen oder eventuell Diamox die Beschwerden verringern. Personen mit schweren Kopfschmerzen oder Anzeichen einer Hirnfunktionsstörung müssen absteigen (empfohlen werden mindestens 1000 Höhenmeter). Dexamethason kann die Beschwerden verringern.
Akut sind das Höhenlungen- und Höhenhirnödem. Extreme Atemnot, trockener Husten und plötzlicher Leistungsabfall können auf ein Höhenlungenödem hinweisen. In diesem Fall kann Nifedipin eventuell in Kombination mit Dexamethason eingesetzt werden.
Geh- und Stehunsicherheiten können auf ein Höhenhirnödem hinweisen. Die Behandlung kann mit Dexamethason erfolgen (eventuell auch Diamox). Die Unterscheidung der beiden Ödem-Arten ist für Laien oft schwierig. In beiden Fällen muss aber sofort abgestiegen werden.
Der Vorteil eines Kilimanjaro-Trekkings gegenüber einem Trekking im Himalaya, Südamerika oder anderen Bergregionen ist, dass von den meisten Lagern her sehr schnell abgestiegen werden kann und man innerhalb von wenigen Stunden 1000 oder mehr Höhenmeter tiefer ist, was die Höhensymptome oftmals vollständig verschwinden lässt. Auf vielen Routen am Kilimanjaro sind an gewissen Stellen Tragbahren (teils mit Rad) deponiert, welche man für eine Evakuation von Personen nützen kann, welche selbst zu schwach für den Abstieg sind.
Nach vielen Jahren ohne Helikopter am Kilimanjaro gibt es nun wieder ein Helikopter-Unternehmen vor Ort und somit sind bei Unfällen und ähnlichem nun auch wieder Evakuationen per Helikopter möglich.
Sauerstoff, Gruppenapotheke, Höhendruckkammer
Wir sparen nicht an unserer Sicherheit, sondern führen bei allen Reisen (Gruppen- wie Privatreisen) Sauerstoff bei der Kilimanjaro-Besteigung mit. Bei Kraterübernachtungen führen wir sogar eine Höhendruckkammer mit.
Auf allen Gruppenreisen führen wir eine sehr umfangreiche Apotheke inklusive der verschiedenen Höhen-Notfallmedikamente mit. Bei Privatreisen geben wir Ihnen eine Liste mit Medikamenten-Empfehlung ab. Stellen Sie mit Hilfe Ihres Arztes eine persönliche Apotheke zusammen.
Kilimanjaro Tours ist auf der Höhe
Wir von Kilimanjaro Tours haben eine sehr grosse Erfahrung mit der Höhe. Wir haben viele Jahre in grossen Höhen verbracht und selbst bereits hunderte Pässe und Gipfel zwischen 4000 und 6000
Metern bestiegen. Auch kennen wir jede Route am Kilimanjaro aus eigener Erfahrung. Wir besuchen jährlich Höhenseminare bei führenden Spezialisten und studieren die Erkenntnisse neuer Studien.
Auch unsere lokalen Bergführer werden von uns mit Seminaren laufend weitergebildet.
Weitere Infos zur Höhenkrankheit
Sehr gute Informationen zur Höhenkrankheit finden Sie auf der Website der Schweizerischen Gesellschaft für Gebirgsmedizin unter www.sggm-ssmm.ch oder im empfehlenswerten Handbuch «Gebirgs- und Outdoormedizin» vom SAC-Verlag (Schweizer Alpen Club).
Höhenmedizinische Beratungen
An einigen Standorten in der Schweiz gibt es höhenmedizinische Beratungen durch spezialisierte Höhenmediziner. Falls Sie das erste Mal in grössere Höhen steigen und sich unsicher fühlen, dann
ziehen Sie doch eine höhenmedizinische Beratung in Erwägung.
Falls Sie Krankheiten oder Beschwerden haben, welche für Reisen in grosse Höhen relevant sein könnten, dann empfehlen wir Ihnen dringend eine höhenmedizinische Beratung. Dies betrifft
verschiedene Beschwerden und besonders solche von Herz und Lunge wie Angina Pectoris, chronische Bronchitis etc. Wir empfehlen auch eine höhenmedizinische Beratung, falls Sie in der Vergangenheit
bereits ernsthafte Höhenprobleme hatten. Es gibt natürlich auch etliche Hausärzte, welche über eine gute Erfahrung mit höhenmedizinischen Themen verfügen, erkundigen Sie sich bei Ihrem Hausarzt
danach.
Spezialisierte Höhenmediziner finden Sie unter anderem in der SwissSportClinic Bern (Infos unter www.swiss-sportclinic.ch), im Inselspital Bern (Infos unter www.kardiologie.insel.ch) oder bei Medbase in Zürich (Infos unter www.medbase.ch) und bei
anderen spezialisierten Einrichtungen. Sie erhalten von uns eine Auflistung mit spezialisierten Höhenmedizinern.